Veranstaltungen

Charlotte Blum ist on Tour und liest!
Termine und Bilder von zurückliegenden Veranstaltungen gibt es hier.

Wir stocken auf! Peu á peu wird das FRÄULEIN ein zweites Outfit bekommen. Das Taschenbuchformat startet 2024 mit dem ersten Band »Die Nachricht des Mörders«. 

Playlist

🎼Wie ihr wisst hören Alma und Emmi gerne Musik. Der Plattenteller ihres Grammophons dreht sich oft in unseren Romanen, in den jeweiligen Glossaren listen wir alle Lieder auf, die wir zitieren. 

🎼Das Schöne: Almas Grammophon spielt auch für euch!

🎼35 Minuten lang könnt ihr in die Lieblingsmucke unserer Heldinnen abtauchen, dazu mitsingen, mitwippen, durch die Zimmer tanzen.

Exklusive Kurzgeschichten

Seit 2023 schreiben wir für die Frauenzeitschrift tina exklusive Kurzgeschichten. Das macht uns enorm viel Spaß! Nicht nur können wir uns weiter im Alma-und-Emmi-Universum bewegen, auch wenn die Trilogie inzwischen abgeschlossen ist. Auch können wir so Ideen und Szenen verwenden, die es nicht in die Romane geschafft haben.

Das Berufsbild des »Fräulein vom Amt«

📞 Schon 1887 begannen in Hamburg und Berlin Frauen im Telefondienst. Die Einstellung ausschließlich von Frauen sei nötig, weil »durch die höhere Stimmlage des weiblichen Organs die Schallwellen leichter verständlich sind, und sodann, weil der Teilnehmer friedlich wird, wenn ihm aus dem Telefon eine Frauenstimme entgegentönt.« (So das Credo von Unterstaatssekretär Fischer im Reichstag, 1894.) Natürlich wurden die Frauen deutlich schlechter bezahlt, und zudem wurde ihnen die Verwaltungslaufbahn bei der Post verwehrt. Ein beruflicher Aufstieg war ihnen nicht möglich. Nicht auszudenken, dass eine Frau eine höhere Position als ein Mann einnehmen könnte! 1897 gab es im Kaiserreich schon 4000 Telefonistinnen. 

📞 Die Telefonistinnen waren jung, hatten angenehme Stimmen, waren stets freundlich, blieben aber unsichtbar. Nicht selten verliebte sich ein Anrufer in »sein« Fräulein vom Amt. Der Text des Lieds »Hallo, du süße Klingelfee« von Robert Stolz illustriert das schon im Jahr 1907:

📞 »Hallo, du süße Klingelfee! Hallo! Wenn ich so lang’ hier steh’,
dann frisst mich schier der Kummer: Ich komm’ zu keiner Nummer,
wie gern wär’ ich verbunden auf Stunden mit dir!
Hallo! Du machst mich desperat! Hallo! Bei mir, da streikst du grad'!
Lass mich hinein, du Schlanke, Schmale, mal in die Zentrale!
Du, du, du, hast mich am Draht!«

📞 Die Rekrutierung des Reichpostministeriums betraf unverheiratete Frauen zwischen 18 und 30 Jahren, die aus »gutem Hause« stammten, eine ordentliche Schulbildung hatten und einen einwandfreien Leumund vorweisen konnten. Adäquates Benehmen gegenüber den finanziell höhergestellten »Telefonabonnenten« war ebenfalls Voraussetzung.

📞 Die Arbeit als Telefonistin war kein Pappenstiel. Beispiel: Marie B. tritt am 01.04.1896 mit 23 Jahren ihre Stelle bei der Nürnberger Post an. Sie verdient 2 Mark am Tag. Die Arbeitszeit beträgt zwischen 48 und 54 Stunden pro Woche und zur Erholung wird ihr eine ganze Woche Urlaub im Jahr zugestanden. 1903 bittet Marie B. um Entlassung »wegen Verehelichung«.

📞 Aus dramaturgischen Gründen steht Alma in unserer Romanreihe mehr freie Zeit zur Verfügung als ihren zeitgenössischen weiblichen Vorbildern. 

Wissenswertes

 🧦 Almas Familie gehört zu den Glücklichen, die nicht jede Mark dreimal umdrehen müssen. Almas Vater hat einen Narren an technischen Innovationen gefressen, und aus diesem Grund steht eine moderne Miele 50 – mit elektrischem Motor, keinem wasserbetriebenen – in Mutter Täubers Waschküche. Ein Gerät, dem sie selbst am liebsten aus dem Weg geht, ein Ungeheuer, das sie nie und nimmer selbst in Betrieb nehmen würde. 
Seitdem hilft ihr Alma bei der Bedienung.

🧦 »Nimm eine Miele dir ins Haus, dann sieht der Waschtag freundlich aus«, begrüßte Alma ihre Mutter und umarmte sie kurz.
»Ach. Gut, dass du da bist. Ich habe die Trommel schon beladen.«
»Wie furchtlos von dir. Eine wahre germanische Brunhilde.«
»Das ist nicht lustig, Kind. Du weißt, was ich davon halte.«
»Sie kann unmöglich losgehen, wenn sie nicht an das Stromnetz angeschlossen ist.« Alma steckte den Stecker ein. »Und der Schalter auf Aus steht.«
»Darauf achte ich auch peinlich genau.« Ihre Mutter trat respektvoll einige Schritte zur Seite. »Wenn ich bitten dürfte.«
»Die Maestra schreitet zur Tat.« Mit theatralischer Miene wartete Alma, bis ihre Mutter die Hände auf die Ohren gepresst hatte, so wie sie es jeden zweiten Donnerstag zu dieser Uhrzeit zu tun pflegte, und drehte dann den Schalter. Dröhnend erwachte der Motor zum Leben, und Wilhelmine Täuber blickte mit gequälter Miene drein. 

🚉 Alma wohnt in Lichtental, inzwischen Teil von Baden-Baden, und nimmt jeden Tag die Straßenbahn zur Arbeit (Haltestelle Leopoldsplatz) und zurück.

🚉 In der Kurstadt wurde die Straßenbahn ab 1910 eröffnet. Und zwar mit 12 Triebwagen und sechs Beiwagen. Die zweiachsigen und dreifenstrigen Wagen wurden zum Standardmodell. Sie waren crèmefarben, komfortabel, elegant, sehr sorgfältig ausgestaltet und besaßen eine seitliche Holzverkleidung.

🚉1922 kostet eine Fahrt mit der städtischen Straßenbahn 5 Mark für 1-3 Teilstrecken und 6 Mark für 4-6 Teilstrecken. Es gab die Berg- und die Tallinie, wobei die Drahtseilbahn auf den Merkur an die Berglinie anschloss.

🚉 Außer der Straßenbahn waren in der Kurstadt auch noch Stadtdroschken (Zweispänner) und Kraftdroschken unterwegs. Touristen konnten zudem Auto-Ausflüge u.a. in sogenannten Klubsessel-Omnibussen buchen.

🚉 (Die abgebildete Straßenbahn im Hintergrund ist keine aus Baden-Baden. Das sw-Bild jedoch zeigt die Einweihung 1910 auf dem Leopoldsplatz!)

Schon Ende des 19. Jahrhunderts wurden von der Verbandstofffabrik Paul Hartmann Damenbinden produziert. Diese nutzten das Verbandmaterial Mulpa aus Holzwolle, das in komprimierter Blockform geliefert wurde. Eine andere Variante war eine Binde aus Torfmoos für den einmaligen Gebrauch. Der Dianagürtel (ein Monatsgürtel, der um die Hüfte gebunden wurde und so für etwas Bewegungsfreiheit sorgte) erschien ab 1893 auf dem Markt – die Stuttgarter Firma Wilhelm Julius Teufel ließ ihn sich patentieren.

Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten Krankenschwestern im Ersten Weltkrieg, dass Verbandsmaterial das Menstruationsblut besser aufnahm, als die bis dahin genutzten Stoffstücke. Daraufhin kaufte der Papierhersteller Kimberly-Clark die aus dem Krieg übrig gebliebenen Bestände an Verbandsmaterial von der amerikanischen Armee auf und entwickelte die Einwegbinde Kotex. Die Kotex-Binden wurden ebenfalls in Monatsgürtel eingesetzt. Die Gürtel wurden trotz ihrer unbequemen Nutzung bis in die 1970er Jahre genutzt!

In Deutschland wiederum entwickelte das Unternehmen Vereinigte Papierwerke Nürnberg im Jahr 1926 (als die amerikanische Tänzerin Josephine Baker erstmals in Berlin auftrat, Max Schmeling Deutscher Boxmeister im Halbschwergewicht wurde und der zweite Band von Hitlers Mein Kampf erschien) eine Zellstoffbinde im Netzschlauch für den einmaligen Gebrauch. Bekannt wurde das Produkt unter dem Namen Camelia. Benutzt wurden die Binden mit sogenannten Monatshöschen, damit sie nicht verrutschten. 

Erst in den 1950er Jahren wurde etwa der verbreitete Mythos, menstruierende Frauen würden Gift ausscheiden, das Blumen welken lasse oder das Aufgehen von Hefekuchen verhindere, wissenschaftlich widerlegt. 

Die Gerichte, die Alma und Emmi in ihrer kleinen Dachkammer kochen, sind einfach. Unter anderem bereiten die beiden Freundinnen »Durcheinander« zu, Was nichts anderes ist als ein Eintopf.
 
Nur – während der Weimarer Republik sprach man noch nicht vom Eintopf. Dieser Begriff wurde von Hitler und Goebbels zu Propagandazwecken geprägt. Spätestens ab dem 13. September 1933 wandelte sich das Gericht zum Kultessen der Volksgemeinschaft, als Hitler eine »Winterhilfsaktion gegen Hunger und Kälte« in Gang setzte. Diese Solidaraktion war nicht nur propagandistisch mit dem Eintopf-Sonntag verbunden, der am 1. Oktober 1933, dem Erntedankfest, einsetzte. Das Sonntagsessen sollte jeweils zu Montagsbeginn, später in kürzeren Abständen, durch ein einfaches Opfermahl ersetzt werden. Der eingesparte Betrag – ca. 50 Pfennig – wurde dann von Personen in Uniform eingesammelt und dem Winterhilfswerk zugeführt. Die meisten Deutschen machten freiwillig mit, andere erst unter dem Druck der Uniformierten. 
 
Der Kulturanthropologe Konrad Köstlin hatte 1986 in seinem Aufsatz »Der Eintopf der Deutschen« festgestellt: »Vor 1930 gibt es das Wort ›Eintopf‹ nicht, und als es in die deutsche Welt gesetzt wird, da hat das Zusammengekochte seine kochtechnische Unschuld verloren.«
 
(Quelle: https://uwe-spiekermann.com/2018/05/14/ist-eintopf-ein-nazi-wort/)
 
Seit 1934 steht der »Eintopf« im Duden.
 
Was für »Durcheinander«-Varianten gibt es denn bei euch Zuhause? Bei Regine als Schwäbin gibt es oft »Gaisburger Marsch«, allerdings ohne Siedfleisch, weswegen sie es als »Gaisburg ohne Marsch« bezeichnet. Bei Dorothea als Westfälin kommt Grünkohl-Eintopf auf den Tisch, und das bitteschön ohne Mettenden (aber mit Bratkartoffeln). 
 
Bildquelle: Stummfilmschauspielerin Margery Wilson im Jahr 1922 in der Küche, Wikicommons

Lyonel Feiningers »Barfüßerkirche in Erfurt I« hängt in der Staatsgalerie in Stuttgart. Das Gemälde haben wir also vor der Haustüre, und deswegen Feininger oft buchstäblich vor Augen. Spätestens dann, wenn wir mit der Schreibbude vor der Galerie sitzen und auf Wunsch für Passanten Texte verfassen, witschen wir hinein, hechten in den ersten Stock und lassen uns von seiner Kunst einsaugen. 
 
Almas Großmutter jedoch, entsetzt von der Heftigkeit und Intensität eines modernen Feininger-Drucks im Wohnzimmer ihrer Tochter, erfindet ihren eigenen Bildtitel. 
 
Feininger selbst sagte im Jahr 1913: »Mein Kubismus … ist genau das Gegenteil dessen, was die französischen Kubisten anstrebten. Er beruht auf dem Prinzip der Monumentalität und Konzentration bis zum Äußersten, auf meinen Visionen … Meinen Kubismus nenne ich lieber ›Prisma-ismus‹.«
 
1937 emigrierte der Künstler in die USA, die Nazis ließen ihm keine Alternative.
 
»Ich fühlte mich 25 Jahre jünger, seit ich weiß, dass ich in ein Land gehe, wo Phantasie in der Kunst und Abstraktion nicht als absolutes Verbrechen gelten wie hier.« [Lyonel Feininger im Mai 1937, wenige Tage vor seiner Emigration aus Deutschland].

Die Tankstelle der Mineralölfirma Olex (später BP) war die erste im öffentlichen Raum errichtete Tankstelle in Deutschland. Davor mussten Benzin und andere Treibstoffe in der Apotheke gekauft werden. In einem Verzeichnis von 1909 sind 2500 Standorte in Deutschland gelistet, die Benzin bereithielten. Neben Apotheken und Drogerien gehörten dazu auch Werkstätten, Kolonialwarenhändler, Gasthöfe und Hotels.
 
Olex suchte sich Hannover für den allerersten Standort einer Tankstelle aus, denn die Stadt hatte damals eine höhere Autodichte als Berlin oder Hamburg. An dem im expressionistischen Stil gestalteten Tanktempel stand ein Tankwart mit Schürze und Dienstmütze, der die Autofahrer bediente. Mittels einer Handpumpe wurde das Benzin aus einem Vorratstank hochgepumpt.
 
Der Bau allerdings stieß auf Widerstand in der Bevölkerung: »Unfaßbar! ... inmitten unserer ›besten Stube‹ ...! Mag die Not der Stadt auch groß und jede Einnahmequelle an Pacht verlockend sein, so gibt es doch gewisse Dinge, an die auch die bitterste Not nicht herankommen darf. Schon verschandelt die städtische Reklame mit ihren Übertreibungen die Straßen ...«
 
Außerdem hatte man Angst, die Tankstelle könne explodieren oder der Gestank von Benzin würde nie mehr aus der Stadt verschwinden. 
 
Quelle: Wikipedia 

Für unseren dritten Band haben wir uns als Hintergrundveranstaltung das Internationale Schachturnier herausgesucht, das 1925 vom 15. April bis zu 15. Mai von der Stadtverwaltung Baden-Badens durchgeführt wurde.

Organisiert und initiiert hatte das der weltbekannte Schachspieler Siegbert Tarrascg, der sich um den Fortbestand der großen internationalen Schachturniere in Deutschland nach dem Krieg sorgte. Seit 1914 war keines mehr abgehalten worden, und Tarrasch bedauerte diesen Zustand so sehr, dass er mit viel Einsatz für Abhilfe sorgte. Es gelang ihm, für das Schachturnier in der Kurstadt internationale Größen der Szene zusammenzubringen

Am Turnier teilnehmen durften nur Männer. Aber ihr könnte euch auf uns verlassen: Bei uns spielen auch schachaffine Frauen im Roman eine Rolle.


Vor allem der Shimmy wurde Anfang der 1920ern gern getanzt. Oder vielleicht müssen wir eher sagen, er wurde »geschüttelt«. Denn Tanzschritte gibt es beim Shimmy eher nicht. Mit der Verbreitung des Jazz entwickelt sich ein Stil, bei dem alle Glieder des Leibs geschüttelt werden, dazu wackelt man mit den Schultern. Der Körper wird vor und zurück gebeugt und insgesamt bewegt man sich dabei nur wenig von der Stelle. Die Schritte werden auf kleinstem Raum ausgeführt und die Paarstellung war praktisch aufgelöst. Im Gegensatz zu allen westlichen Nachbarländern dominierte der Shimmy Deutschland ein halbes Jahrzehnt.

Tatsächlich waren nicht wenige konservative Ärzte der Ansicht, dass diese Bewegungen – die ihrer Meinung nach weit über das christliche Maß hinausgingen –, besonders das unschickliche Schleudern der Gliedmaßen, dem Körper einer Frau nicht guttäte. Die weiblichen Organe würden durcheinander geschüttelt, was zu Gesundheitseinbußen bis hin zur Unfruchtbarkeit führe. 

Im Foto:  Harald Lloyd: Shimmy Dancing is prohibited, 1920 


Wusstet ihr, dass 1925 das Dezibel „erfunden“ wurde?

Die 1920er waren natürlich bei weitem nicht das Jahrzehnt der Lärmlosigkeit, Ruhe und Idylle. Wer denkt, der Sound der Großstadt bestand damals vorwiegend aus Pferdegetrappel, tirilierenden Vogelstimmen, Straßenmusik oder Glockengeläut, der liegt falsch. Die Welt wird schneller, lauter, bunter. Und die Geräuschkulisse setzte sich aus technisierten Lärmquellen wie Autos, Zügen, Straßenbahnen, Lautsprechern und Radios zusammen. Kommissionen und Gesundheitsämter widmeten sich der Lärmbekämpfung. Neurologische Diagnosen nahmen zu.

Gleichzeitig war dieses Jahrzehnt geradezu musikbesessen. Oper, Operette, Jazz, neue Tänze, das Revuetheater. Laut Bodo Mrozek – Sound- und Kulturhistoriker – war dieses Jahrzehnt lauter als des unsrige!

Wie unser Foto zeigt: Auch Regines Urgroßmutter war technikbegeistert und strickte während des Radiohörens!


Verhütung in den 1920ern

Wie bei dem Wort »Tempo« für Taschentuch war auch bei dem Begriff Fromms eine Firma zum Produktnamen geworden. Julius Fromm, der in einfachen Verhältnissen aufwuchs, hatte chemisches Wissen, Geschäftssinn und ein Gespür dafür, was die Menschen dringend haben wollten, und so erfand er im Jahr 1916 unter den Namen "Fromms Act" das erste hauchdünne, nahtlose Kondom.
Waren Präservative bis dahin schon als Mittel gegen die Übertragung von Krankheiten bekannt und deshalb beliebt (noch befördert durch Soldatenbordelle während des Ersten Weltkriegs), so waren sie bis zu Fromms Erfindung aber vor allem unbequem und nicht sehr sicher.

Fromms Firma wuchs schnell und sein Produkt fand reißenden Absatz - und sie waren derart populär, dass Berliner Kabarettisten sie mit in ihr Programm aufnahmen mit Sprüchen wie "Fromms zieht der Edelmann beim Mädel an" oder "Wenn's euch packt, nehmt Fromms Act".
Während der goldenen 20er Jahre - die Weimarer Republik war ein dankbares Pflaster für Fromms Produkt - wurden die Kondome immer beliebter, so dass die Firma zu Beginn der 30er Jahre 14 Niederlassungen besaß und 50 Millionen Kondome im Jahr produzierte.

Dass sich die Nationalsozialen lange an der Macht halten würden, das glaubte der jüdische Firmeninhaber Fromm nicht. Doch schließlich wurde auch seine Firma ein Opfer der Nazis: Im Jahr 1938 musste er sie für 200.000 Schweizer Franken verkaufen - wert gewesen war sie 5 Millionen Euro. Sie wurde übrigens von der Patentante Hermann Görings "gekauft" - den Begriff kann man eigentlich nicht verwenden, es handelte sich bei diesem Schleuderpreis um eine Enteignung. 

Automatenrestaurants

Das Automatenrestaurant. Auch in Baden-Baden gab es in den 1920ern noch eins.

Kein Warten, kein Trinkgeld, keine Bedienung - stattdessen Speisen in kleinen Fächern: Automatenrestaurants galten Anfang des 20. Jahrhunderts als Inbegriff der gastronomischen Zukunft. 1896 präsentierte die Berliner Gewerbeausstelltung erstmals ein „electrisch-automatisches Restaurant“. Im gleichen Jahr eröffnete in Berlin das weltweit erste Automatenrestaurant von Stollwerck. Der Kölner Schokoladenproduzent und umtriebige Unternehmer hatte sich hierfür mit den Tüftlern Max Sielaff und Theodor Bergmann zusammengetan und im Jahr zuvor die Deutsche Automaten Gesellschaft gegründet, die den neuartigen Gastronomiebetrieb unterhielt. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 waren in jeder größeren deutschen Stadt diese im Jugendstil und Art déco luxuriös eingerichteten Selbstbedienungslokalitäten  zu finden. Neben den Buffets für kalte und warme Speisen gab es Flüssigkeitsautomaten mit Münzeinwurf für alkoholische und nichtalkoholische Getränke. 


Das New Yorker Schnellrestaurant Horn & Hardart eröffnete 1902 am Times Square seine erste Filiale in Big Apple. Die Firma des US-Amerikaners Joseph Horn aus Philadelphia und des deutschstämmigen Frank Hardart hatte das Konzept der Automatenrestaurants aus Deutschland in die USA importiert.

In den 1920er Jahren ebbte der Boom wieder ab. Schuld war die Inflation, denn die Münzautomaten waren für die Geldscheinflut nicht eingerichtet. Das endgültige Aus kam schließlich mit der Gesetzgebung der Nationalsozialisten, die den Automatenbetrieb stark beschränkten. Ihre Begründung lautete, dass Automaten Arbeitsplätze gefährdeten.

Quelle: Spiegel / IHK Bayern 

Die Selbstfahrerin

1925 waren in Deutschland bereits 98.000 PKWs zugelassen. Aber Autofahren war immer noch Männersache. Eine Frau hinterm Steuer rief Empörung und Kopfschütteln hervor, Rufe wie »Warum lenken Sie keinen Kinderwagen?« waren nicht selten an der Tagesordnung. 

Wir kennen Bertha Benz und Sophie Opel, weibliche Rennfahrerinnen wie Elisabeth Junek, Dorothy Levitt, Erika Mann oder Ines Keil-Volville. Und sie waren nicht die Einzigen, die hinter dem Steuer Platz nehmen wollten!

Die Frauen wollten fahren. In den 20er Jahren gründeten sich die ersten rein weiblichen Automobilclubs: Der Deutsche Damen Automobil Club in Berlin entstand 1926. Ein Anliegen des DDAC ist es, den »Sportgeist« zu fördern, was den Wettstreit mit Männern einschließt. Regelmäßig veranstaltet der DDAC Geschicklichkeitsprüfungen und Zuverlässigkeitsfahrten. Nach Ansicht des DDAC können Autofahrerinnen ihr fahrtechnisches Können durch diese Wettbewerbe verbessern, was schließlich dazu beitrage, die Vorurteile gegenüber automobilen Frauen auszuräumen. »Der Frau, der man gern Ueberreiztheit, Unlogik und geringe Konzentrationsfähigkeit vorwirft, beweist hier in höchstem Maße, wie logisch und konzentriert sie sein kann«, schreibt etwa die Zeitschrift Die Dame 1925.

Fun Fact 1: Die Automobilindustrie entdeckte diesen »Trend« und meinte, Autos mit Elementen ausstatten zu müssen, die ihrer Meinung nach zu einer Frau gehörten: Schminkspiegel, Blumenvase, Sitzbezüge passend zum Kleid … 

Fun Fact 2: Der elitäre französische Automobilclub Club de France (ACF), der älteste Automobilclub der Welt nimmt bis heute keine Frauen auf.

Auf dem Bild:
Die Präsidentin des Deutschen Damen-Automobil-Clubs Lucy-Elisabeth von Linsingen mit ihrem 6/25 PS Brennabor (aus: Elegante Welt 1928) / Anzeige aus MOTOR 1925 und Titelblatt von MOTOR 1929 

🔹 In einer Zeit, in der die Kleider immer luftiger und kürzer wurden, benötigte die Dame die entsprechende Unterwäsche. Die bis zu 11 Schichten, die man zur Jahrhundertwende noch unter dem Kleid getragen hatte, gehörten nun endgültig der Vergangenheit an.

🔹 Der sogenannte »Teddy« kam in Mode. Ein Kleidungsstück, das Oberhemdchen und Slip vereinte. Vom Stil her glich es der Bademode, natürlich war der Stoff ein anderer. Ab 1925 kam Rayon in Mode – künstliche Seide, die sich färben ließ. Unterwäsche wurde nun auch farbenprächtig. Sichtbare Nähte wurden vermieden, sodass der Teddy unter den – die schlanke Silhouette betonenden – Kleidern nicht auffiel. Und apropos schlank: Der Trend zu Fitness und Gymnastik erhielt in den 1920er einen enormen Auftrieb – was auch der Mode geschuldet war. Hanteln, spezielle Sportübungen oder aber ein Gummigürtel und andere Korsettformen halfen, dass der Bauch flach blieb. Die modebewusste Frau der Roaring Twenties sah sich dem Zwang ausgesetzt, den Schönheitsidealen des Films nachzueifern. Schlank, rank, beweglich, schön, perfekt. So lautete die Devise.

🔹 Die Mär, dass das Korsett von der Bildfläche verschwand, hält sich jedoch bis heute.

🔶 »Die Hausfrau soll der Herrscher und nicht der Sklave ihrer Arbeit sein!« (Christine Frederick, amerikanische Sachbuchautorin, 1928)

🔶 Der größte technologische Umbruch der 20er Jahre fand im Haushalt statt. Und der technologische Fortschritt ging mit der Veränderung der Wohnwelt einher. So kamen Teppichböden erst in Mode, als der elektrische Staubsauger die Reinigung möglich machte. Denn bis dahin waren »Läufer« üblich, die man über die Teppichklopfstange (Wer erinnert sich?) hinterm Haus aufhängte und ausklopfte.

🔶 Der Elektroherd wurde 1859 patentiert, das elektrische Bügeleisen 1882, der Deckenventilator 1887. Handstaubsauger und Waschmaschine folgten 1907, der Kühlschrank 1913. (Btw: Der elektrische Vibrator erhielt sein Patent 1878. Den nehmen wir mal aus der Rubrik »Haushalt« heraus.)
1921 präsentierte die Konsumgütermesse in Frankfurt u.a. Haartrockner und Ondulierapparate. Für die Herren gab es Bohrmaschinen und Lötkolben.

🔶 Der Rheinelektra-Staubsauger kostete 1925 ca. 140 Reichsmark. Immer noch mehr als der durchschnittliche Monatslohn eines Arbeiters. Teuer, aber für Sparer letztendlich auch erschwinglich. So erschwinglich, dass 1925 Rufe nach einer gesetzlichen Vereinbarung für Ruhezeiten laut wurden. Denn so etwas gäbe es ja auch fürs Teppichklopfen oder die Hausmusik …

🔶 Das Foto zeigt die Werbepostkarte von AEG aus dem Jahr 1929 für den Staubsauger Vampyr. Präsentiert von der Schauspielerin und Tänzerin Edmonde Guy. Interpretation des DHM, Berlin: Der Vampyr saugt den Dreck aus dem schweren Teppich, während Edmonde Guy Nacht für Nacht im Revuetheater den Zuschauern deren männliche Willenskraft aussaugt. 
© Deutsches Historisches Museum, Berlin

🚘 Die Zigarettenfabrik Batschari leitete in Baden-Baden ab 1908 die industrielle Phase ein. Rund 800 Beschäftigte, vor allem Frauen, waren mit der Herstellung beschäftigt. Die Firma produzierte als seinerzeit größter Arbeitgeber Baden-Badens noch bis in den Zweiten Weltkrieg hinein.
 
🚘 1921 richtete Batschari erstmals das Baden-Badener Automobil-Turnier aus. Die große Automobil-Tradition der Stadt begann schon im 19. Jahrhundert, aber ab 1921 ging es so richtig los. 

🚘 Heute wollen wir auf die in unserem Roman erwähnte Ines Keil-Folville aufmerksam machen; denn die 1885 in Frankfurt geborene Ines war die erste Frau, die Rennfahren zu ihrem Beruf machte. Die Anfänge ihrer Rennkarriere reichen zurück bis ins Jahr 1899. Mit 14 Jahren nahm sie zum ersten Mal bei einem Radrennen auf einem Hochrad durch den Frankfurter Palmengarten teil. Mit 18 entführte sie kurz entschlossen das Motorrad ihres Bruders und brauste damit davon. 1907 folgt sie ihrem ersten Gatten, dem Automobilingenieur Folville, nach Brüssel. Bei ihm lernte sie das Rennfahren.

🚘 Viermal gewann sie ein 24-Stunden-Rennen auf verschiedenen europäischen Rennstrecken. Sie fuhr mit den Großen des Autosports Seite an Seite. Ihre männlichen Konkurrenten waren Merk, Stuck oder Carraciola, dem sie freundschaftlich verbunden war. Wie sie die Strapazen durchstand, Tag und Nacht voll konzentriert durchzufahren, erklärte sie so: »Ich hatte eben eine sehr sportliche Mutter und habe viel von ihr geerbt.«

🚘 Besonderen Respekt erwarb sie sich währen eines Rennens 1924 in Baden-Baden: Trotz ausgekugelten rechten Arms steuerte sie ihren roten Horch-Rennwagen mit der linken Hand durchs Ziel. Ihre letzte Siegerehrung erlebte sie in 1928 in Holland, ebenfalls nach einem 24-Stunden-Rennen, wo sie von der Menge umjubelt wurde.

🚘 Bis zu ihrem Tod im August 1980 bebte sie mit ihrer Tochter in Frankfurt am Main.

Quelle: http://www.steiger-burgrieden.de/54%2

🎬 Das Berufsbild des FRÄULEIN VOM AMT inspirierte nicht nur Komponisten (wir haben euch in einem anderen Post den Song »Hallo, du liebe Klingelfee« vorgestellt), bildende Künstler*innen und Autor*innen, sondern auch Regisseure.

🎬 Renate Holm spielte 1954 das Fräulein vom Amt im gleichnamigen Film, damals war dieser Beruf schon längst am Aussterben, aber trotzdem für eine Filmkomödie mit Musik auf der Leinwand noch reizvoll genug. Ein typischer Streifen der 50er Jahre, der heute nur noch wegen seiner Revuenummern zieht.

🎬 Schon 1927 entstand in den USA der Stummfilm »Fräulein, bitte Anschluss!«. Regie führte Alfred Santell und die einfache Handlung drehte sich um eine Telefonistin (Colleen Moore), die sich in der Empfangshalle des Ritz in einen Millionär verliebt.

🎬 »Hallo, hier spricht Berlin!« aus dem Jahr 1932/33 von Julien Divivier, dreht sich um Flirts zwischen zwei deutschen Telefonisten (!) und zwei französischen Telefonistinnen. Eine Verwechselungskomödie in deutsch-französischer Co-Produktion.

🎬 »Fräulein, falsch verbunden« von E.W. Emo mit der jungen Magda Schneider ist aus dem Jahr 1932. Ebenfalls eine Verwechslungskomödie mit – wie es damals in Unterhaltungsfilmen üblich war – einigen Musiknummern. Ein charmanter, kurzweiliger Film mit Ohrwürmern.

🎬 Der Film-Kurier schrieb 1932: »Die Hauptrolle hat man mit einer neuen Darstellerin besetzt … Sie ist eine durchaus erfreuliche Neuentdeckung, ein hübsches, zierliches Persönchen, jung und und unmanieriert, mit einem Profil, ähnlich der Harvey. Sie kann gut sprechen und ein bisschen singen und ist gerade so lebenshungrig und auf sich selbst gestellt wie alle diese kleinen Stenotypistinnen, Verkäuferinnen oder Mädchen von der Post.«
(sic!)
 

🔹 Schon die Medien der 20er Jahre entwarfen ein Bild der »neuen Frau«, das, wenn man es genau betrachtet, ein Kunstprodukt war. Die Frau der 1920er musste sportlich, schlank, keck, frech, selbstbewusst, karrierebewusst, moralisch aufgeschlossen, modisch und aufgeklärt sein, nebenher noch Küche, Haushalt und Familie wuppen können und es insgesamt schaffen, das traditionelle Rollenverständnis mit Emanzipation in Einklang zu bringen.

🔹 Ein künstliches Frauenbild, dass sich auch heute noch hält, wenn man um Assoziationen zu den 20er Jahren bittet. Allerdings hat sich damit auch eine Faszination bewahrt.

🔹 Nach dem Zusammenbruch der Monarchie und dem Inferno des Großen Kriegs positionierte sich die »neue Frau« in der Schnittmenge von Tradition und Moderne. Politische Extreme waren in der Weimarer Republik an der Tagesordnung: Von links kam die Idee der politisch einflussreichen Proletariermutter, aus der Mitte die bürgerlich-feministische Idee einer sozialen Mütterlichkeit und von rechts wurde eine konservative Sehnsucht nach den alten Werten propagiert.

❓ Wer war jetzt die »neue Frau«?

🔹 Es hilft, die Autorinnen der Zeit zu lesen, und sich durch ihre Beschreibungen der Protagonistinnen ein Bild der »neuen Frau« zu machen, das natürlich auch nicht zu 100% stimmig, sondern durch die Autorinnen selbst geprägt ist. Aber: Frauen schreiben über Frauen in ihrer Zeit.

🔹 Als Recherche zur Reihe dienten unter anderem die Romane von Gabriele Tergit,Vicky Baum oder Irmgard Keun. Und nicht nur die Inhalte, sondern auch die Sprache der Neuen Sachlichkeit begeistern heute noch! 

🔸 »Die Nachricht des Mörders« wird bald erscheinen, und Charlotte Blum werkelt natürlich fleissig schon an Band 2. Im diesem Teil werden unter anderem die Ausgrabungen von Howard Carter im Jahr 1924 im Mittelpunkt stehen.

🔸 Die sogenannte Ägyptomanie, die Begeisterung für alles Ägyptische, die mit den Expeditionen Napoleons entstanden war, flammte seit den Entdeckungen im Tal der Könige und der Ausstellung der Büste der Nofretete in Berlin wieder kraftvoll auf. Diese Mode reichte von der Kleidung über die Architektur bis hin zur Musik und der Werbung.

🔸 Die Firma Palmolive zum Beispiel verwendete konsistent Ägyptenmotive in ihrer Reklame. 1889 war Palmolive gegründet worden und schon um 1900 verkaufte die Firma die meisten Seifen weltweit. 

☎️ So gut gelaunt und strahlend wie die junge Frau in unserem Foto mussten sich die Fräulein vom Amt gegenüber den Anrufer*innen geben.

☎️ Aber der Tag einer Telefonstin war alles andere als ein Spaziergang. Die Gesundheit der Frauen wurde nicht nur durch deren anstrengende monotone Tätigkeit, ständigen Stress, die schweren Brustmikrofone und Kopfhörer (Haltungsschäden, Kopfschmerzen, anhaltende Hörschäden) bedroht, sondern auch durch elektrische Entladungen bei Gewittern sowie durch Stromschläge durch ungeduldige Kunden, die an ihren Apparaten weiter „kurbelten“ während die Fräulein sich gerade zuschalteten. Vom Tisch geschoben wurden diese Gefahren in den 1920er Jahren durch die Diagnosen »Hysterie«, »Nervenschwäche« und »Weinkrämpfe«, an denen die Frauen offenbar litten. So umging man auch Schadensansprüche.

☎️ Almas neue Kollegin Marianne leidet in Band 1 »Die Nachricht des Mörders« unserer Reihe »Das Fräulein vom Amt« sehr unter den Anforderungen des Berufs, und Alma greift ihr unter die Arme. Und unsere Alma selbst muss einen Stromschlag einstecken, als ein Teilnehmer sich nicht an die Regeln des Telefonierens hält.

🔸️Die Arbeit als Telefonistin war anstrengend und monoton, die immer gleichen Arm- und Fingerbewegungen in sitzender Tätigkeit gingen auf Kosten der Gesundheit. Die körperlichen Beschwerden der Frauen wurden lange belächelt, doch allmählich sickerte es im sportbegeisterten Jahrzehnt bis zu den Chefetagen der Ämter durch, dass man versuchen könnte, dem »Verschleiß« durch Bewegung entgegenzuwirken.

🔸️Die Lehrtafel mit gymnastischen Übungen stammt aus dem Jahr 1929 und diente unter dem Oberbegriff »Gesundheitsturnen« den Postbeamtinnen in den Berliner Verkehrsämtern als Anregung.

🔸️»Die Gymnastik gibt Spannkraft, Lebensfrische, Widerstandsvermögen, inneres Frohgefühl und Lebensmut!«

🔹Die Umsetzung des sogenannten Taylorismus erhielt zwischen den Kriegen besondere Bedeutung, vor allem in Fabriken. Aber auch die Telefonistinnen weltweit bekamen die Umsetzung der Arbeitsoptimierung in den 20er Jahren zu spüren.

🔹Winslow Taylor propagierte in seiner Theorie der Prozessteuerung unter anderem zerteilte Arbeitsaufgaben, detaillierte Zielvorhaben und externe Qualitätskontrolle. Die Zeit, die man für Einzeloperationen benötigte wurde per Stoppuhr gemessen, zwischen effektiven und nutzlosen Bewegungen unterschieden und schließlich alle unnötigen Bewegungen beseitigt.

🔹Das Foto aus dem Jahr 1929 zeigt eine Telefonistin beim Fernmeldeamt von San Francisco. Ihr ein wenig gequältes Lächeln zeigt schon, was sie von dieser Art der Beschleunigung hält. Durch größere Beweglichkeit sollten mehr Klappenschränke durch weniger Arbeitskräfte bedient werden.

🔹Unsere Alma fragt sich in Band 1 schon wie weit man noch gehen wird, um die Arbeitsabläufe der Telefonistinnen zu beschleunigen. Außerdem wurden schon zu Almas Zeiten Telefongespräche stichprobenartig überwacht, Verstöße der Fräulein vom Amt gegen die Regeln wurden sofort gemeldet.

🔹Das Foto stammt aus dem wunderbaren Buch: Fräulein vom Amt (Hrsg.: Gold und Koch, Prestel Verlag), das anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Jahr 1993 im Kommunikationsmuseum Frankfurt erschien.